Gemeinderat informiert über Mehrkosten

An der Gemeindeversammlung vom 27. Mai 2024 orientierte der Gemeinderat über den neuesten Stand des Projekts Campus und kündigte Mehrkosten an.

Gemeindepräsident Arno Jutzi informierte die Anwesenden an der Gemeindeversammlung vom 27. Mai 2024 über die Gründe für die Verzögerung, den aktuellen Stand der Arbeiten und darüber, wie es weitergeht. Seine Ausführungen im Wortlaut (in leicht gekürzter Form):

An der Gemeindeversammlung vom November 2023 hat der Gemeinderat über Verzögerungen und eine Überarbeitung des Projekts berichtet. Seither ist die Planung gut vorangekommen und es ist gelungen, das Projekt für einen zentrale Schulstandort inhaltlich zu verbessern. Zu den Gründen für die Verzögerung: Im Dezember 2022 hatte das Regierungsstatthalteramt Emmental im Rahmen des Baugesuchsverfahrens bei verschiedenen Fachstellen und Behörden eine Stellungnahme eingeholt. Darunter war die Kommission zur Pflege der Orts- und Land-schaftsbilder (OLK). Die OLK Gruppe Emmental / Oberaargau beurteilte das Bauprojekt negativ. Sie verlangte eine bessere Einbettung ins Ort- und Landschaftsbild und kritisierte unter anderem das geplante Flachdach und die Fassadengestaltung.

In der Folge wurde das Projekt in einem sogenannten Workshopverfahren (qualitätssichernden Verfahren) überarbeitet: zusammen mit Fachleuten, dem Ortsplaner und Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde. In vier Workshops ist es gelungen, eine sehr überzeugende Lösung zu finden.

Der Hauptunterschied zum ursprünglichen Projekt besteht darin, dass nicht mehr ein grosses Gebäude geplant ist, sondern ein Hauptbau und ein Nebenbau. Die beiden länglichen Gebäude liegen wie die bestehenden Schulhäuser parallel zum Hang und sind miteinander verbunden. Statt einem Flachdach ist neu ein Satteldach geplant. Die OLK hat auf die Änderungen positiv reagiert. 

Wie geht es jetzt weiter? Die neue Lösung ist erst eine Idee, die es nun zu konkretisieren gilt. Viele Punkte müssen im Detail abgeklärt werden: von der Raumverteilung über die genaue Bauweise bis zu den Details der Erschliessung. Das Ziel ist, dass bis im September 2024 alle Fragen geklärt sind und das Vorprojekt vorliegt.

Es ist aufgrund der Projektanpassungen und der Verzögerung mit Mehrkosten zu rechnen, es wird einen Nachkredit brauchen. Über die Höhe des Nachkredits sind erst im September zuverlässige Angaben möglich, wenn das Projekt nach dem Einbezug der Direktbetroffenen und der Klärung von allen Details konkretisiert ist.

Viele ärgern sich immer noch über die Intervention der Kommission zur Pflege der Orts- und Landschaftsbilder oder über das Regierungsstatthalteramt, das diese Kommission beigezogen hat. Andere werfen dem Gemeinderat vor, dass er die OLK nicht von sich aus frühzeitig konsultiert hat. Der Gemeinderat hat sich auch gefragt, ob er etwas falsch gemacht hat. Der Rat ist der Sache nachgegangen.

Der Fall ist alles andere als klar. Nach der Teilrevision des kantonalen Baugesetzes gab es vom Kanton 2019 neue Präzisierungen, wann genau man die OLK beiziehen muss. Am Anfang herrschte aber noch Unklarheit. Jedenfalls führten die Baubewilligungsbehörden – also das Regierungsstatthalteramt oder die Gemeinden – noch die alte Praxis fort und zogen die OLK nur bei, wenn die Denkmalpflege oder der Heimat-schutz Bedenken angemeldet hatten oder wenn Einsprachen gegen die Form und Gestaltung eines Gebäudes eingegangen waren.

Beides war beim Projekt Campus anlässlich der Baueingabe nicht der Fall. Unser Pech war es, dass das Projekt Campus just in die Zeit dieser Unsicherheit fiel, als sich die neue Praxis noch nicht etabliert hatte.

Das Gute ist, dass wir heute feststellen können: Die Zusatzschlaufe hat sich gelohnt, das Projekt ist besser geworden.

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